Entwicklung von Klein-Windenergie-Anlagen
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3.4 Die Streckung und ihre Auswirkungen
4.1 Auslegungs-Windgeschwindigkeit
4.2 Dachmontage, ja oder nein?
4.3.2 Berechnung des nötigen Rotor-Durchmessers
5.2.1 Blattauslegung nach Betz
5.2.2 Blattauslegung nach Schmitz
5.2.3 Vergleich Betz/Schmitz, Solidity
5.2.6 Noch einmal – Profildaten für reale Streckung oder für Λ unendlich?
5.2.7 Blade element momentum theory (BEM)
5.2.8 Simulationsprogramm QBlade
5.2.9 Die Bauanleitungen von Hugh Piggott
6.1 Einblick in einen Windkanal
6.2 Vorstellung der Messobjekte
6.7.1 Nenn-TSR und Cp-Verlauf bei 7 m/s
Ich bin Dipl.-Ing. für Feinwerktechnik und habe das von 1975
bis 1979 an der TU Dresden studiert. Weiterhin habe ich einen Abschluss als
Elektromonteur. Als solcher nur 2 Jahre gearbeitet, aber immerhin. Inzwischen
bin ich Frührentner, und Freischaffender im Nebenerwerb.
Der Studiengang hat Elemente des Maschinenbaus und der
Elektrotechnik/Elektronik etwa zu gleichen Teilen beinhaltet. Die mechanischen
Belange der Feinwerktechnik gehen etwa vom kleinsten mechanischen Uhrwerk bis
zum Teleskop-Funkmast für die Armee mit 16m Höhe. Später habe ich z.B. auch für
MTU an Großdieselmotoren konstruiert, was eigentlich schon Schwermaschinenbau
war.
In die Belange der Aerodynamik allgemein und für Windenergieanlagen
speziell habe ich mich umfänglich reingelesen.
Man könnte sagen, das beides hätte ich nicht studiert. Das ist nur in sofern
richtig, als dass ich dafür keine Studiengänge belegt habe. Allerdings heißt
Studium eigentlich nur, sich selbständig umfassend in wissenschaftliche
Fachthemen ein zu arbeiten. Es ist eher zweitrangig, woher man sein Wissen hat.
Hauptsache man hat es. Zudem hat das Autodidaktische den Vorteil, lange genug
über die Richtigkeit vermittelter Lehrmeinungen nachdenken zu können. So bin
ich im Kap. 3.4 z.B. zu Schlüssen gekommen, die wohl inzwischen übersehen
werden. Dabei sind sie aus meiner Sicht nicht unwichtig. Sonst werden alle
Blätter von WEA zu schmal ausgelegt. Bei Groß-WEA nur wenig, und man kann es
weg pitchen. Bei Klein-WEA mit wesentlich geringerer TSR, die zudem starr
eingebaute Blätter haben, gelingt das allerdings nicht.
Mit letzteren befasse ich mich seit etwa 2003, und bin recht
zufrieden, über die Fehler und Illusionen der Anfangszeit hinweg zu sein. Wirklich
ausgelernt allerdings hat man in solch komplexer Materie aber wohl nie.
Entwicklung von Klein-WEA ist eine brotarme Kunst. Ist es
doch nach anfänglichem Hype recht still um sie geworden.
Das liegt zum Einen am Siegeszug der Photovoltaik. Erträge und Amortisation
lassen sich recht genau berechnen, zum Beispiel nur.
Zum Anderen haben dubiose Händler sich ihren Markt selber verbrannt. Nirgends
sonst habe ich es erlebt, wie schamlos bezüglich Gewinnaussichten das Blaue vom
Himmel versprochen wurde. Teilweise allerdings unwissend. Daher richtet sich
diese Veröffentlichung auch an Händler, um z.B. mit den Werkzeugen im Abschnitt
4.3 die Wirtschaftlichkeit ihrer Anlagen zu überprüfen bzw. neu zu bewerten.
Natürlich wende ich mich auch an potentielle Kunden, damit sie die ihnen
angebotenen Produkte besser bewerten können.
Nicht zuletzt natürlich an Selbstbauer, die in einschlägigen Foren nicht genug fündig geworden sind. Wer sich lediglich als Bastler bezeichnen muss, dem rate ich allerdings zu erprobten Bauanleitungen, auf die z.B. im Kap. 5.2.9 verwiesen wurde. Es verbleibt Herausforderung genug, ein sturmsicheres Mastsystem zu errichten. Dass Wind eine Naturgewalt werden kann, wird oft unterschätzt. Bei Blitzschutz ist es ähnlich.
Letztlich ist es nicht ausgeschlossen, dass auch die eine oder andere Fachkraft und Studenten auf Dinge stoßen, die für nennenswert befunden werden, sich mit ihnen zu befassen.
Andreas Georgi
Oktober 2018
Natürlich hat man als Jugendlicher Flugmodelle gebaut. Und
selber geflogen bin ich auch schon. Hängegleiter, also die Drachen, die mit
Rohren ausgesteift sind, im Gegensatz zu Paragleitern. Mit denen habe ich mir
bei einem Schnupperkurs das Sprunggelenk gebrochen, weil die Bergschuhe nicht
fest geschnürt waren. Wichtig bei schrägem Einschweben bei der Landung!
Dann wäre noch ein Propeller-Triebwerk im Eigenbau zu nennen, als
Rucksackvariante für die Drachen- und Gleitschirmfliegerei. Dafür war es
allerdings zu schwer und hatte mit 28 Kilo etwas zu wenig Schub. Als Antrieb für Motorschlitten ging es aber
gut. 80 km/h waren möglich.
Meine Anfänge bezüglich
Windkraft-Nutzung hatte ich im früheren Versuch einer Website so gut
beschrieben, dass es auch heute noch genügt.
Allerdings funktioniert seit einiger Zeit von GMX-Seite der FTP-Zugang nicht
mehr, so dass ich die Seiten nicht mehr pflegen kann. Die darauf unten
verlinkten Grundlagen und das Gesagte zum Darrieus-Prinzip
bezeichne ich heute nicht mehr als voll gültig.
Als Nachtrag die Kennlinien eines Generators aus jener Zeit.
Abb. 1
Später, ich wohnte gerade am Bodensee, kontaktierte mich ein Firmeninhaber aus Oberschwaben. Sein 10-kW-Darrieus, dem es zuvor die Haltestreben aus Flachmaterial geknickt hatte, würde nach Umbau nicht mehr anlaufen. Mein erster Eindruck: Stabil sogar für die Antarktis. Streben diesmal aus Rundrohr. Ausgerechnet, obwohl dieses doch einen denkbar schlechten Cw hat. Durch die Verstrebung wurde mehr Leistung vernichtet, als durch die Blätter gewonnen. Erst später, nachdem sie auf Ellipsenquerschnitt umgearbeitet hatten, gab es erkleckliche Ergebnisse.
Vögeln ist es gänzlich Wurscht, was wir Menschen über die Entstehung ihres Auftriebs denken. Dennoch ist es notwendig, wenn der Mensch so etwas selbst erzeugen will, Modelle zu entwickeln, die die Praxis weit gehend richtig abbilden.
Nicht tot zu kriegen, und
selbst bei Gleitschirmschulungen noch aktuell, ist die Erklärung der höheren
Luftgeschwindigkeit auf der Oberseite vom Profil durch den größeren Weg, den
die Strömung zurück legen muss. Wobei das beim asymmetrischen Profilen sogar
noch Sinn macht. Wie aber soll das gehen bei der geraden oder gekrümmten Platte,
bei Segeln oder gar bei symmetrischen Profilen? Alle erzeugen Auftrieb, z.T.
reichlich.
Besser ist die Theorie vom gebundenen Wirbel, der am Flügel verbleibt, nachdem
sich der Anfahrwirbel abgelöst hat. In Skripten von Hochschulvorlesungen findet
man im Allgemeinen so etwas:
Abb. 2[1]
Auch in Lehrmitteln für Schulen findet man zum Auftriebsprinzip immer mehr
dieses: http://www.planet-schule.de/wa.../s1822.pdf
Kurz erklärt:
Beim Anfahren entsteht durch die Schrägstellung an der Hinterkante ein
Anfahrwirbel, der entgegen gesetzt um den Flügel einen gebundenen Wirbel
verursacht. Erst wenn sich der Anfahrwirbel abgelöst hat, ist der gebundene
Wirbel und damit der Auftrieb voll entwickelt. Der gebundene Wirbel, der
offensichtlich durch die Strömung auch danach noch mehr oder weniger angefacht
wird, verursacht messbare Geschwindigkeitsunterschiede auf beiden Profilseiten[2],
die den Auftrieb dann wie bekannt erzeugen. Ab da decken sich wieder die
Theorien.
Bedeutung für WKAs?
Bis sich der Auftrieb voll entwickelt hat, muss der Flügel einen gewissen Weg
zurück legen. Vermutlich etwa eine Profilbreite, erst dann hat sich der
Anfahrwirbel vollständig abgelöst. Das dauert eine gewisse Zeit. Ebenso, bis
die Strömung bei zu großem Anstellwinkel (auf der Profiloberseite) ab reißt.
Mit letzterem arbeitet man seit einiger Zeit bei Darrieus-Läufern in der
inzwischen fast ausschließlich gebräuchlichen H-Form. In modernen Simulationen
wird ein cp-Optimum bei TSR-Werten um 2,7 ausgewiesen. Dabei
erreicht der Anstellwinkel auf der 360° Gesamtbahn des Flügels partiell Werte,
die ansich zum Strömungsabriss führen müssten. Da, wie zuvor erläutert, die
Zeit dafür aber nicht ausreicht, findet der Abriss nicht wirklich statt.
Den Buchstaben G
(Gamma) in Abb. 1 nennt man in der Feldtheorie Zirkulation. Da diese selbst in
technischen Studienrichtungen durchaus nicht allgemein verbindlicher Lehrstoff
(gewesen?) ist, und selbst Wikipedia derzeit beim Suchen danach nicht wirklich weiter
hilft, außer zu Kopfschmerzen, sei hier die Gleichung für Belange der Aerodynamik
genannt:
|
|
(2.1)[3] |
Dabei ist die
Profiltiefe (-Länge) und
die
Anströmgeschwindigkeit.
Die gebräuchliche Gleichung für den Auftrieb
|
|
(2.2) |
mit Flügelfläche |
|
( |
|
(2.3) |
kann man unter Benutzung der Zirkulation auch schreiben:
|
|
(2.4) |
Aber das nur am Rande. Gleichung (2.2) hat mir zur Berechnung des Auftriebs bisher immer genügt.
Eine wichtige Bedeutung hat die Sache mit der Zirkulation
aber doch, nämlich bezüglich der Randwirbel.
Es gilt die Lehrmeinung, dass dort, wo sich die Zirkulation verringert, ein
Wirbel abgelöst wird in Größe der Differenz zur Grundzirkulation[4].
Wenn man die Größe der Anströmgeschwindigkeit als konstant
voraus setzt, kann Zirkulationsänderung nach Gleichung 2.1 geschehen durch
Änderung von Ca oder t oder beiden.
Dieses erfolgt im Flugwesen bei einem angenommenen ungeschränkten
Rechteckflügel hauptsächlich erst an den Enden der Tragfläche. Allerdings dazwischen
auch schon ein bisschen, wegen den Randumströmungen an den Flügelspitzen in
Längsrichtung[5].
Aus dieser Quelle dazu folgendes Bild.
Abb. 3 Ursache und Drehrichtung von sich ablösenden Teil-Wirbeln innerhalb der Spannweite einer trapezförmigen Tragfläche
Dann aber, wenn die Flügelenden „rausgedreht“ werden (zur Reduzierung des
Anstellwinkels >> geschränkter Flügel) und/oder Ca-reduzierte
Blattspitzen-Profile verwendet werden (alles gängige Praxis), lösen sich
innerhalb der Tragfläche ab den Positionen, wo das Genannte beginnt, zunehmend Teilwirbel.
Wenn sich zusätzlich noch die Profiltiefen zu den Blattenden hin verjüngen,
haben wir schematisch folgendes Bild:
Abb. 4[6]
Hier schematisch angedeutet eine ellipsenähnliche Auftriebsverteilung, erzeugt mit den Mitteln wie zuvor beschrieben.
Nach Fleischer/Breitsamer vereinigen sich die Teilwirbel (gleicher Drehrichtung!) im Nachlauf zu 2 Randwirbeln durch einen „Aufrollvorgang“[7].
Das Gesagte gilt nicht nur für Flugzeuge, sondern bereits
auch für Darrieus-Läufer. In der gedanklichen Übertragung auf WEA in normaler
Bauart muss man allerdings von linear auf Rotation umdenken. Dazu mehr im
Kapitel Berechnung.
Die Re-Zahl ist ein Begriff aus der Ähnlichkeitsmechanik. Diese
besagt, dass Körper, die im Versuch gleiche Re-Zahlen aufweisen, sich in der
Größe aber unterscheiden, sich dennoch physikalisch gleich oder zumindest sehr ähnlich
verhalten.
Die Gleichung für die Re-Zahl, auf Tragflügel zugeschnitten, ist
(2.5)
Dabei ist wieder die
Anströmung in [m/s],
die
Profiltiefe (engl. cord) in [m] und
(nü) die kinematische
Viskosität des strömenden Mediums.
Die SI-Maßeinheit ist , wobei Dieses
Nü in zumindest älteren Tafelwerken nicht in naheliegender Weise mit z.B. 15*10-6
m²/s für Luft bei Normaldruck und 15°C angegeben wird, sondern in der
Spaltenüberschrift mit 106*
. Man muss
also den angegebenen Wert durch 106 teilen, mit dem man dann rechnen
kann. So zieht sich das offensichtlich schon über Jahrzehnte hin, und Einer
übernimmt es vom Anderen.
Berechnungsbeispiel für Luft:
Windgeschwindigkeit 3m/s ; Schnelllaufzahl 6 (was eine
Anströmgeschwindigkeit von etwa 18 m/s ergibt); Breite des Profils (an der
Stelle) 83 mm, also 0,083m, ergibt eine Re-Zahl von 100000.
Ein Wert, bei dem selbst ein NACA 4412 lt. XFOIL-Simulation mittels
QBlade V 0.96 noch einsetzbar ist, s. folgendes Bild.
Abb. 5
Unter 100.000 fängt es an zu schwächeln. Dabei erfolgt das, was
im Preview von folgendem Artikel umfassend
erklärt wird.
Daraus auch das nächste Bild.
Abb. 6
Bei Reynolds-Zahlen unter 100.000, hier bei etwa 80.000/60.000
(es gibt eine Hysterese) erfährt die Grenzschicht einen Wandel von turbulent zu
laminar mit unangenehmen Folgen. Der Auftriebsbeiwert sinkt sprunghaft um 30
bis 40% und der Widerstand steigt auf 250%.
Dabei zähle ich dieses hier schon zu den Niedrig-Re-Profilen. Viele andere schwächeln
schon unterhalb wesentlich größerer Re-Zahlen.
So auch die Hochleistungsprofile moderner Groß-WEAs. Unter 300.000 tut sich da
garnichts. Teilweise werden sie auch erst ab 600.000 wirklich munter.
Einmal bin ich selber in die Re-Falle getappt. Das war bei diesem Modell der alten ROPATEC-Bauart.
Abb. 7
Damals war ich noch der Überzeugung, dass es egal sei,
welche Größe ein Testmodell habe. Also als Außendurchmesser 200mm gewählt, und
mich gewundert, dass sich im Wind reichlich wenig tat. Erst nach Befestigung an
einer Stange und beim Führen durch Wasser wurde auch dieses kleine Modell munter.
Der Grund dafür: Die Viskosität von Wasser ist bei 20°C nur ungefähr 1*10-6
m²/s, also 1/15 von Luft. Damit ist die Re-Zahl bei Luft lt.
Ähnlichkeitsmechanik mit 15 multiplizierbar, sonstige Größen als unverändert
angenommen.
Allerdings: Die Bauart taugt nichts, so dass selbst der Hersteller seit
einigen Jahren davon abgerückt ist.
„Die
Streckung (Lambda) ist eine dimensionslose Kennzahl für die Schlankheit einer Tragfläche.
Sie ist definiert als das Verhältnis des Quadrats der Flügelspannweite zur
Flügelfläche oder alternativ auch als Verhältnis der Spannweite zur mittleren
Tragflügeltiefe.“ [8]
(3.6)
Mit b: Spannweite, A: Flügelfläche, t: mittlere Profilbreite
Da sich die typischerweise zur Blattspitze hin stark verjüngenden Blätter normaler WEA auf der Kreisbahn dennoch so verhalten wie Rechteck-Flügel im geraden Luftstrom (Re-Zahl über Blattlänge weitgehend konstant!), muss die Streckung über Profil-Ersatzbreiten berechnet werden! Näheres dazu am Ende von Kapitel 5.2.4 bzw. in Abb. 40 auch schon zu sehen als t‘.
Abb. 8
Schon Prandtl hat mit seinen Mitstreitern vor ca. 100 Jahren
festgestellt, dass der Auftrieb bei Flügeln mit realer Streckung (also < ∞) hinter dem zurück bleibt, was nach der
Gleichung
|
|
(3.7) |
zu erwarten wäre. Und zwar umso mehr, je geringer die Streckung ist. Ursache ist der in Abb.5a gezeigte Druckausgleich an den Blattspitzen, mit besonderer Relevanz bei kurzen kompakten Flügeln.
Obwohl Ca eigentlich ein Profil-Beiwert ist, ist es
rechnerisch richtig, Gl. 3.7 nach Ca um zu stellen. Zur Unterscheidung wird Ca‘
zu verwenden.
Nach Truckenbrodt ist der Abfall des Ca (für ∞) zu Ca’ in Abhängigkeit realer Streckung mit dieser
einfachen Gleichung definiert:
|
|
(3.8) [9] |
Die Auswirkungen sind erheblich, wie folgende Grafik zeigt.
Abb. 9[10]
Weiterhin wurde festgestellt, dass der Widerstand einer Tragfläche wesentlich größer ist, als durch folgende Gleichung berechnet.
|
|
(3.9) |
Dies durch den induzierten Widerstand, den die Randwirbel verursachen. Auch wieder umso mehr, je geringer die Streckung ist.
Analog zu Ca‘ ist |
|
(3.10)[11] |
Um dem gerecht zu werden, hat man damals gemessene Ca und Cw in Abhängigkeit der Streckung veröffentlicht. Dazu folgendes Beispiel[12], mit zugehörigem Anstellwinkel (bezogen auf Profil-Unterkante) von mir nachträglich hinein skizziert, und Winkel zur Profilsehne im Bild daneben.
Abb. 10 |
Abb. 11 |
Um universell zu verschiedenen realen Streckungen zu sein, ist
man im Werdegang der Geschichte dazu über gegangen, die Polaren-Daten in
Profilkatalogen für
Sie ohne Rückrechnung auf reale Streckungen zu verwenden, bezeichne ich
allerdings als töricht, und bin dem Fehler selbst lange Zeit aufgesessen, da in
der Literatur nirgends darauf hingewiesen wurde.
Ob modernere Verfahren das vollständig erübrigen, werde ich später noch diskutieren.
Hier die Darstellung einer EXCEL-Umrechnung für 2 Streckungen als Beispiel, unter Verwendung der Gleichungen 3.8 und 3.10:
Abb. 12
Es sind nicht nur die Rückgänge der Ca‘-Werte zu sehen und
der deutliche Anstieg des Cw‘, sondern regelrecht Einbrüche bei den Gleitzahlen
k‘.
Auch wandern die Winkel besten Gleitens hin zu Werten kurz über Null! Um
bezüglich Blattmaterial dennoch wirtschaftlich zu bleiben, ist daher angebracht,
bei diesem Profil zumindest runter zu gehen auf z.B. 4°.
Herunterladen der EXCEL-Datei ist als Vorlage hier möglich: Polarenumrechnung-Streckung_X.xls
Zur Aktualität
Seit Prandtls Veröffentlichung sind fast 100 Jahre
vergangen. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn man dieses soeben gezeigte
Verfahren, welches den gesamten Flügel global betrachtet, durch verfeinerte
Verfahren ersetzt hat, welche die Vorgänge über die Blattlänge genauer
erfassen.
Diese geringen Reduzierungen des Ca, die z.B. QBlade an den
Blattenden ausweist, sind in der Gesamtheit allerdings wesentlich geringer als
nach dem zuvor vorgestellten Verfahren. Vermutlich zu gering, so dass die Simulation
zu hohe Auftriebe vorgaukelt, und einiges mehr, was im Gegensatz zu Messungen
im Windkanal steht.
Dabei sind „new Tipploses“ und „new Rootloses“ schon das Modernste, was nach Aussage des Projektverantwortlichen an Theorie eingeflossen ist.
Abb.
13
Abb. 14
Was kann man tun, um den Mangel an Auftrieb aus zu gleichen?
Etwa seit Prandtl hat man üblicherweise den Anstellwinkel erhöht (kurze
und prägnante Zusammenfassung!)[13].
Konstruktiv und wirtschaftlich ist das gewiss die einfachste Lösung.
Während bei Groß-WEA mit ihren schlanken Blättern (auch bei gepitchten Kleinen)
die notwendige Winkelkorrektur quasi unterhalb der Wahrnehmungsgrenze verbleibt
und weg gepitcht wird, sind es in einem durchgerechneten Beispiel mit Profildaten
nach Abb.14 und TSR 6 schon über 2°, die dazu kommen müssten.
Und Nenn-TSR 6, wie wir noch sehen werden, führte im Windkanal erst bei ca. 4
m/s zum Anlauf, trotz Generator mit kaum merkbarem Rastmoment. So dass für
Ungepitchte eher 5 die TSR der Wahl ist. Da wäre das Alpha allerdings schon
fast um 4° zu erhöhen!
Mit dem Nachteil, dass man dann vom Anstellwinkel bereits erheblich abweicht,
bei dem das Profil (die Profile) am effizientesten arbeiten, also die besten
Gleitzahlen haben.
Auch kann es bei solchen WEA, bei denen man auf gute Stallfähigkeit Wert legt,
dazu führen, dass man sich auch im Normalbetrieb dem Stall-Winkel schon
gefährlich nähert. Entsprechende Geräusche lassen grüßen.
Daher finde ich es zumindest bei ungepitchten Klein-WEA besser, die Profile
zu verbreitern, um den fehlenden Auftrieb durch Flächenzuwachs aus zu gleichen.
Das bringt zudem noch Vorteile beim Anlaufmoment.
Sind die alten schematischen Darstellungen noch brauchbar?
Seit mindestens 100 Jahren wird bei Darstellungen am Flügel wie z.B. in Abb. 4; 5 und auch 9 (Streckung) eine Fläche gezeigt, die durch keinerlei Rumpf unterbrochen ist. Das trifft bezüglich Windkraft-Nutzung bei Darrieus-Rotoren sogar uneingeschränkt zu. Ob bei den anderen auch, werde ich noch diskutieren.
Aber selbst bei den damals üblichen Doppeldeckern wurde bei der oberen Tragfläche die Hinterkante über dem Piloten meist eingezogen, zur besseren Sicht nach oben. Nach Gleichung 2.1 verringert sich aber damit die Zirkulation und Wirbel lösen sich ab.
Wenn in diesem Bereich der Flügel zum Tank profiliert aufgedickt wurde, wie bei der Tiger Moth, so mag das ein genialer Trick gewesen sein, diesen Effekt teilweise aufzuheben. Aber nicht alle hatten das. Und bei den meisten Flugzeugen damals wie heute unterbricht ein Rumpf den Flügel.
Wenn sich die Zirkulation dadurch verringert, lösen sich Wirbel an der
Blattwurzel ab. Was aber, wenn der Rumpf am Auftrieb beteiligt ist, und an ihm
durch seine Länge eine wesentlich höhere Zirkulation erzeugt wird? Dann ist
vermutlich diese Zirkulation die (größte) Null-Zirkulation, und man muss sie
bestimmen. Was vermutlich nicht unbedingt einfach ist. Daher muss es wohl
bei den althergebrachten Schemata bleiben.
Normal-WEA - welche Blattlänge für die Streckung?
Auch wenn bei WKA in Normalbauart („rotierender
Mecedes-Stern“ z.B.) sich im Drehzentrum gebundene Wirbel um die Blätter mit
entgegengesetzten Drehsinnen treffen, werden sich auch an den Flügelwurzeln
Randwirbel ablösen.
Bei Blattgestaltungen wie im folgenden Bild
Abb.
15
Auch das ist
ENERCON oder gar diesem hier Abb. 16 Crome-Flügel[14]
sollte das problemlos einsichtig sein.
Abb. 17 ENERCON klassisch
Zumindest für Groß-WEA gibt es sog. ISET-Kennblätter, in denen sämtliche Vorgänge eines Jahres ausgewertet sind. Hier ein Beispiel für einen guten Binnenland-Standort. Sehr ähnlich übrigens 25821 Reußenköge, nahe an der Nordseeküste, 10 km nördlich von Husum.
Abb. 18[15]
Die Weibull-Verteilungen (jeweils unten links) habe ich so genau wie es geht in Excel übertragen und weiter führend ausgewertet, mit folgenden Ergebnissen.
Hier zunächst das, was die ISET-Blätter auch bieten.
Abb. 20 Weibull-Verteilungen zweier guter und eines mittelmäßigen Standortes (Berlin)
Wichtiger für die Auslegung von WEA ist aber die nächste
Grafik.
Abb. 21 spezifischer Jahresenergieertrag
Erkenntnisse:
1. Unter 3 m/s ist
der Energiegehalt im Wind vernachlässigbar. Selbstanlauf von z.B. 1,5 m/s ist
daher nur ein psychologisches Ziel.
Auch ist „Anlauf bei 3 m/s und Lade/Einspeise-Beginn ab 2,5 m/s“ kein
gedanklicher Fehler und völlig genügend.
2. Die
ertragreichste Geschwindigkeit bei den guten Standorten hier ist 9 m/s, für
Berlin 6 oder 7.
Um eine Klein-WEA universell auslegen zu können, würde ich für 7, evtl. 8 m/s
auslegen.
(QBlade benutzt übrigens standardmäßig 7 m/s.)
In einschlägigen Lehrbüchern findet man nahezu permanent Darstellungen wie im nächsten Bild links. Als ob die Welt ausschließlich aus Flachdächern bestehe. Ich habe mir erlaubt, ein Satteldach ein zu zeichnen. Da sieht der Strömungsverlauf schon ganz anders aus, wie es das Bild danach aufzeigt.
Abb. 22
Abb. 23[16] Strömungssimulation über Satteldach bei Queranströmung
In einer Auftragsarbeit
konnte ich anhand dieses Bildes die Verdichtungswirkung des Daches, also die
Zunahme der Geschwindigkeit, mit 1,44 rechnerisch abschätzen.
Macht Leistungsgewinn ca. 3-fach (1,44³). Das aber nur, wenn der First leidlich
senkrecht zu den Hauptwindrichtungen steht, wobei Abweichungen bis 30° noch
vertretbar erscheinen.
Technische Daten waren:
Arbeitshöhe der Gondel 15m, Dachhöhe (aus dem Gedächtnis) 11m, Kurzmast über
Dachfirst also 4 m. Vielleicht auch nur 3 m bei Firsthöhe 12m.
Wichtig ist, dass der nicht zu lang wird, wegen der sonst sehr ungünstigen Hebelwirkung
auf das Dachgebälk.
Das vorgesehene Windrad hat 2,9 m Ø und bei 12 m/s nach Rechnung 465 N
Gondelschub.
Bei solcher Größe empfiehlt sich eine Prüfung der Dachstatik, zumindest als
Abschätzung, durch einen Fachmann.
Sonst kann es vorkommen, dass die Versicherung bei Sturmschaden sagt: “Wenn die
WEA nicht gewesen wäre, würde das Dach noch stehen. Wir zahlen nicht“.
Abb. 24[17] 2 Anlagen mit je 1,5 kW auf Hausdach
Sonstige Risiken der Dachmontage:
1. Die
Blitzanfälligkeit des Gebäudes erhöht sich, allein schon wegen der größeren
Höhe.
Auch hier könnte es vorkommen, dass die Versicherung die Regulierung
verweigert, mit den Worten: Wenn die WEA nicht montiert gewesen wäre, hätte der
Blitz das Gebäude möglicherweise verschont.
Installation von Blitzschutz-Technik ist also dringend geboten. Es sei denn,
wesentlich höhere Hochspannungsmasten, Bäume etc. machen eine solche
überflüssig.
2. WEA erzeugen
i.A. Geräusche. Das kann ein Rumpeln der Lager sein, oder
Polwechsel-Geräusche des Generators.
Sie können über das Dachgebälk als Körperschall weiter geleitet werden und das
Haus unangenehm beschallen.
Auch auf Stallanlagen ist es nicht unrelevant. Nicht dass das Milchvieh es
quittiert durch reduzierte Milchleistung.
Abhilfe können Körperschall-Sperren bringen, wie sie z.B. der Autor nach
einer Veröffentlichung
von Prevent konstruiert hat.
In dem Raum schlafen zu wollen, wo der Mastfuß unmittelbar über der Decke
montiert ist, könnte dennoch riskant sein.
Abb. 25
3. Dachmontage ist komplizierter als Montage mit umlegbarem Mast. Auch riskanter für das Dach und für die Monteure, wenn etwas schief geht.
Als Vorteil bleibt der Gewinn an Höhe und die Verdichtung der Stromlinien durch ein Satteldach, wenn es leidlich senkrecht zu den Hauptwindrichtungen steht.
Wenn eine Klein-WEA mehr sein soll als die Beschäftigung mit interessanter Technik, gilt es, die die Erträge so gut wie möglich ab zu schätzen und den Aufwänden entgegen zu stellen. Zu letzteren gehören eine ganze Reihe, als da wären:
1. Kosten für das Windrad
2. Einspeise-Wechselrichter bzw. Laderegler + Akkubank
3. Kosten für Mast, Fundament, elektrisches Inst.-Material, Leitungen
4. Installationskosten
5. In manchen Bundesländern Genehmigungskosten, auch bei Masthöhen bis 10 m. Siehe dazu Genehmigungsrecht[18]; Baurecht[19]
6. Aufwände für Inspektionen, Wartungen, Überholungen. Dieser Punkt wird oft vergessen.
Auch wenn in Eigenerledigung manches abgefangen werden kann,
bleibt noch eine ganze Menge.
Unterlagen für Baugenehmigungen dürfen nur „vorlageberechtigte Personen“
einreichen. Das sind Bauingenieure und Architekten, die auch ihr Geld haben
wollen.
Diesen Kosten 1. bis 6. sind Erträge gegenüber zu
stellen, um nach erklecklicher Zeit – ich sage mal höchstens 10 Jahre - eine
Amortisation zu erreichen. Erst danach beginnt die Zeit der Gewinne
(wenn die Klein-WEA überhaupt dann überhaupt noch existiert).
Die Erträge sind zum Einen abhängig vom Jahresmittelwind am
Standort und zum Anderen von den gegenrechenbaren Kosten/kWh.
Dies bezüglich haben die Kleinen sogar die Nase vorn. Da es bei kleinen
PV-Anlagen (bis 600Wp?) inzwischen erlaubt ist, hinter dem Zähler ein zu
speisen und selbst zu verbrauchen[20],
sollten kleine WEA diesen rechtlich gleichgestellt sein. Ab 2019 soll es mit
der DIN VDE 0100-551-1 dazu auch eine neue Norm
geben.
Nach Nollau ist es „verboten, Zähler rückwärts laufen zu lassen.“[21].
Dies derzeit noch immer für Deutschland. Ob es dies bezüglich bei Klein-WEA bis
600W schon Anklagen gegeben hat und über tatsächlich ausgesprochene Strafen ist
mir nichts bekannt. Allerdings kenne ich nicht jedes Urteil.
Eine solche Amortisationsrechnung für 10 Jahre sieht z.B. so aus, obwohl es die Black-Produkte momentan nicht mehr gibt.
Abb. 26
Ab Jahresmittelwind von 4,1 m/s würde man nach 10 Jahren
zumindest keine wirtschaftlichen Verluste haben.
Das ist aber bereits ein mittelguter Standort.
Achtung! Die jährliche Preissteigerung von 6% beruht auf Daten von 2006 bis 2011. Sie ist spekulativ, so dass eine Option ist, auf sie zu verzichten, und diesen eventuellen Gewinn als Zusatzgewinn zu betrachten, wenn er nicht durch Wartungsarbeiten zunichte gemacht wird. Auch bleibt der über den Jahresertrag errechnete Cp hinter dem in einem Windkanal gemessenen zurück. Bei der Großanlage in Abb. 18 wären es gerade mal etwas mehr als 0,29!
Bei Verzicht ergäbe sich hier eine Amortisation in 10 Jahren ab 4,7 m/s.
Hier die Entwicklung des Preisindexes für Elektroenergie von 2012 bis 2017. Relevant ist die blaue Kurve.
Quelle: http://www.energie-chronik.de/vik-index3.gif Autor: http://www.udo-leuschner.de/index.htm
Dazu vom Autor folgende Erklärung:
VIK-Strompreisindex (Januar 2002 = 100)
„Der Strompreisindex (rot) des Verbands der industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) setzt sich aus Strompreisen und Netznutzungsentgelten zusammen. Als Strompreis gilt der Durchschnittspreis des Vormonats am EEX-Terminmarkt für die kommenden vier Quartalsprodukte. Der Base- und Peakloadanteil wird in Abhängigkeit von typischen Jahresbenutzungsstunden bei Industriekunden (3000, 4000, 5000 und 6000 h/a) gewichtet. Das Netznutzungsentgelt errechnet sich aus den Gebühren, die die Regelzonennetzbetreiber für entsprechende Mittelspannungslieferungen verlangen.
Seit November 2014 veröffentlicht der VIK außerdem einen "Endpreisindex" (blau), der zusätzlich Steuern, Abgaben und Umlagen berücksichtigt. Er soll damit die Gesamtkostenentwicklung für typische Mittelspannungskunden besser widerspiegeln als der klassische VIK-Strompreisindex, der seitdem als "VIK-Basisinsdex" bezeichnet wird. In die Annahmen und Berechnungen fließt dabei vor allem die EEG-Umlage mit ein, die seit 2009 stark gestiegen ist, und zwar in Höhe des Normalsatzes. Der VIK begründet dies damit, daß die reduzierte EEG-Umlage nach § 64 EEG von einem Großteil der Mittelspannungskunden nicht beansprucht werden könne. Die Werte wurden bis Anfang 2002 zurückerrechnet“.
Das ist ein anderer Rechengang zur Wirtschaftlichkeit. Näheres
zum Verfahren im Kap. 5.1, Unterpunkt 2.
Hier 3 Beispiele:
Abb. 27 Ø-Bestimmung für 1500 kWh Jahresertrag und Jahresmittelwind 5,5 m/s
Achtung! Bei 1% Preissteigerung/Jahr (0 erlabt das Formelwerk nicht) ergäben sich als Ertrag im Ertragszeitraum lediglich 3755 EUR.
Abb. 28 Ergebnis für 4,7 m/s Mittelwind
Abb. 29 Nötiger Ø bei Jahres-Mittelwind 4,1 m/s
Die nötigen Rotor- Ø werden mit kleiner werdendem Jahresmittelwind immer größer. Auch steigt die um zu setzende Leistung beim (sinnvollen) Ausbauwind. Das beides verursacht Mehrkosten, ohne dass der Ertrag steigt. Zwar kann man beim letzten Beispiel früher abregeln und es bei einer Max.-Leistung von 1000W belassen. Aber man benötigte für den selben Generator dann ein Getriebe, was Geld kostet. Ursache ist der größere Rotor-Ø, welcher geringere Drehzahlen beschert. Oder man macht weiter getriebelos. Dann allerdings steigt das Volumen des Generators im Verhältnis der Drehzahlen 696/336 = 2,07 (Beispiel 3 verglichen mit Beispiel 1) Und Volumensteigerung ist nahezu 1/1 Preissteigerung!
Fazit: Wirkliche Slow-Wind-Anlagen rechnen sich nicht. Dabei ist 4,1 m/s sogar noch ein mittelguter Standort.
Wind wird zur Naturgewalt, wenn er zum Sturm anwächst. Die
Größe der erwartbaren sicherheitsrelevanten Ereignisse richtet sich nach dem
klassifizierten Jahresmittelwind. Im Anschluss Werte aus verschiedenen Quellen,
die aber oft gleich bzw. sehr ähnlich sind.
Anmerkung:
Da die Datengrundlagen schon einige Jahrzehnte alt sein dürften, gehe ich
inzwischen von einer Verschärfung der Situation aus, dem Klimawandel geschuldet.
Würde mich nicht wundern, wenn der 50-Jahres-Wind statistisch schon mindestens alle
30 Jahre auftritt, zum Beispiel nur.
Bevor es an die Auslegung der Blätter geht, sind einige
vorbereitende Arbeiten zu erledigen und sinnvolle Entscheidungen zu treffen.
1. Welcher
Jahres-Mittelwind vm ist am Standort zu erwarten? Anhaltspunkte
kann eine Karte
des DWD geben.
Eventuell muss von 10m auf tatsächliche Masthöhe umgerechnet werden[22].
Besonderheiten wie Berge, Taldüsen oder Dächer in günstiger Lage zu den
Hauptwindrichtungen erhöhen den Jahres-Mittelwind. Büsche und bebautes Gelände
in Windrichtung erzeugen Verwirbelungen. Genauen Aufschluss geben Messungen am
Ort über einige Monate, idealerweise aber 1 Jahr. Selbst dann noch gibt es
windschwache und windstarke Jahre, was man aber im Vergleich anderer Standorte
nachträglich bewerten kann.
Es gibt Firmen, die Messmast-Systeme verleihen.
Gute Standorte fangen etwa mit vm = 5,5 m/s an. Noch brauchbare
mittlere haben mindestens 4 m/s. Alles darunter bezeichne ich, zumindest
wirtschaftlich, als Spielerei.
Die Zeitdauer, bis sich eine WEA amortisiert hat, lässt sich rechnerisch
abschätzen. Zeiten über 10 Jahre bezeichne ich bei Klein-WEA als wirtschaftlich
sinnlos.
2. Welcher
Jahresenergie-Ertrag wird angestrebt? Mit einem fiktiv angenommenen Wirkungsgrad
und dem Jahres-Mittelwind vm erhält man den Rotor-Ø. 3
Beispiele dazu am Ende von Kapitel 4.3.
Einen Anhaltspunkt für diesen Wirkungsgrad kann ein Diagramm[23]
von Schmitz liefern. Für die (evtl. mittlere) Gleitzahl der Profile werden
wieder die für Streckung ∞
verwendet. Deshalb möglicherweise fallen die ermittelten Leistungsbeiwerte
etwas zu hoch aus. Aus einer Messung einer 2,7m-Ø-WEA mit selbst entwickelten
Blättern wurde der aerodyn. Cp mit 0,385 bestimmt. Im Diagramm nach Schmitz
wären es 0,45 gewesen. In einen Neuentwurf dieser Größe würde ich mit 0,4
gehen.
Man kann natürlich auch fiktive Durchmesser annehmen und daraus den
Jahresenergieertrag berechnen.
3. Für
welchen Einsatz ist die WEA gedacht? Lademaschine, Netzeinspeisung,
sowohl als auch; Windpumpe?
Bei einfachen Lademaschinen, bei denen der Laderegler weder
Pulsweiten-Modulation noch MPP-Tracking hat, empfehlen sich für den Entwurf
geringere Anstellwinkel. So bleiben genug Reserven, wenn der Wind auffrischt,
ohne dass sofort die Strömung abreißt.
Letzteres ist aus Sicherheitsgründen allerdings oft gewollt. Führt aber zu
vergleichsweise schmalen Blättern, mit denen ohne Pitchen akzeptabler
Selbstanlauf kaum möglich ist.
4. Starrer
Blatteinbau oder pitchend?
Bei pitchender Blattlagerung sind die Blätter in der Einspannung an der
Nabe drehbar gelagert und können über Mechanismen und Ansteuerungen in den
jeweils gewünschten Winkel gebracht werden.
Das erfordert aber einen nicht unerheblichen Aufwand, weswegen es bei kleineren
Anlagen oft beim Starreinbau bleibt.
Eine Sonderform ist die Möglichkeit der Festklemmung der Blattwurzel, nachdem
die Blätter in die richtige Lage justiert worden sind. Das ermöglicht
nachträgliche Korrekturen, wenn die Ergebnisse der Berechnung nicht zufrieden
stellend ausfallen.
5. Die
Blattzahl
Ansich wird bei der Blattberechnung eine nötige Gesamtbreite
des Blattes berechnet, und diese dann durch die Anzahl der Blätter geteilt.
Dennoch ist die Blattzahl nicht beliebig. Was verblüffen mag: Die Verluste
durch induzierten Widerstand an den Blattenden steigen mit steigender Blattzahl
nicht, sondern sinken. So jedenfalls die gängige Theorie. Das mag daran liegen,
dass der Schlankheitsgrad (die Streckung) der Blätter bei höherer Blattzahl
zunimmt, da sie einfach schlanker werden. Diese Schlankheit führt allerdings
auch zu geringerer Dicke. Beides zusammen zu verminderter Stabilität. Dies ist
ein wesentlicher Grund, weswegen gängige Blattzahlen i.A. die 6 nicht
überschreiten.
Allerdings steigt der Fertigungsaufwand mit steigender Blattzahl. Auchl
deshalb hat sich wohl die 3 (der rotierende Mecedes-Stern) mehrheitlich als
guter Kompromiss durchgesetzt.
2 Blätter machen noch weniger Aufwand (so die nötige Gesamtbreite überhaupt
unter zu bringen ist). Allerdings lassen sich 2Blatt-Rotoren schlechter
auswuchten. Auch ergibt sich zusammen mit dem Mast ein unruhigeres schlagendes
Laufbild. Den geringfügig geringeren Wirkungsgrad wegen der Randwirbel hatte
ich bereits erwähnt.
Windpumpen[24],
wenn sie als Kolbenpumpen arbeiten, brauchen viel Anlaufmoment und damit viel
Fläche. Die führt i. A. zu mindestens 5 Blättern. In der Historie gipfelte das
in der Bauart der Amerikanischen
Windturbine[25]
mit den bekannten Multiblatt-Rotoren.
6. Die
Schnelllaufzahl
Im Deutschen wird dafür λ (Lambda) als Formelzeichen verwendet,
aus dem englischen Sprachraum kommt TSR (Tip-Speed-Ratio).
Sie gibt das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeit eines Windrades (der
Spitzen) zur Windgeschwindigkeit an, s. auch Gleichung (5.2).
Sie ist grundsätzlich belastungsabhängig. Deshalb geht es hier um die Auslege-oder
Nenn-TSR, bei der der Rotor seinen besten Cp hat.
Unter TSR 3 sinkt der Leistungsbeiwert. Dennoch wird bei Windpumpen
bisweilen damit gearbeitet, dem hohen Anlaufmoment geschuldet.
Für einen 2,7m Rotor mit selbst ausgelegten Blättern nach Schmitz und TSR 6
(nicht pitchend) wurde im Windkanal Selbstanlauf erst bei ca. 4 m/s fest
gestellt. Das trotz nahezu rastkraftfreiem Generator, allerdings nicht eisenlos.
Daher schlage ich in solchen Fällen vor, die TSR möglichst nicht über 5
zu wählen. Auch wenn dadurch die Blätter breiter werden. Groß-WEA, mit
pitchenden Blättern, haben inzwischen über 8. Begrenzt durch eine max.
Blatt-Spitzengeschwindigkeit, die man sich aus Lärmgründen setzt. 78 oder gar 82
m/s?
7.
Welche Profile?
Die Wahl der richtigen Profile ist ein anspruchsvolles Thema. Dennoch
gehört zum Gelingen einer WEA wesentlich mehr.
Blätter der Groß-WEA haben Profilsätze mit relativ großen relativen Dicken, um
bei den schlanken Flügeln mit vertretbarem Materialaufwand die nötige
Festigkeit zu erreichen. Diese Profile sind aber für Klein-WEA ungeeignet, da
sie erst ab Re-Zahlen jenseits der 300.000 anfangen, „lebendig“ zu werden. Zunächst
ist zu fragen, welche unterste Re-Zahl wirklich nötig ist.
Dazu folgende Beispiele, nach Schmitz ausgelegt, bereits mit der
Profildaten-Korrektur nach Kap. 3.4.
|
|
Bei einer Anlage mit Ø 1,6 m (links)
braucht man bei λ 5 und 3 Blättern nicht weniger als etwa Re 100.000.
Selbst bei einem Mikro-Windrad mit Ø 1,3 m (rechts) kann man bei Rücknahme der TSR auf 4
mit dieser Zahl arbeiten. Bei TSR 5 wären es lt. Rechnung 80.000.
Für Flugmodelle sind sog. Niedrig-Re-Profile entwickelt worden. Prof.
Eppler und Prof. Selig seien hier genannt. Letzterer unterhält übrigens eine
der umfangreichsten Profil-Datenbanken der Welt[26]
Diese Profile sind aber oft recht dünn, was einer Fertigung mittels Spritzguss
aus faserverstärktem Polyamid entgegen kommt.
Wenn nach Betz ausgelegt, sind die Profile zur Blattwurzel hin übermäßig
breit und damit auch dicker, trotz ansich dünnem Profil, was die Stabilität
letztendlich sichern mag[27].
Abb. 32 Rotorblatt für Nenn-TSR
6 3Blatt-Rotor Ø 2,7 m |
Für ein Blatt in Auslegung nach Schmitz, welches aus
laminierter Ober- und Unterhälfte zusammengeklebt wurde, habe ich mich an
altbewährte Profile , teilweise sehr alte, erinnert.
|
Als Hauptprofil wurde NACA
4412 verwendet. Regel: Zur Nabe hin erst dann dickere Profile (hier
auch aus der 44-iger Serie), wenn es die Stabilität oder andere Zwänge erfordern.
Die Eignung für niedrige Re-Zahlen sinkt nämlich mit Zunahme der prozentualen Dicke.
Für die letzten 10% zur Spitze hin war eigentlich Goe 622 vorgesehen,
auftriebsarm und mit besonders wenig Cw. Allerdings habe ich letztendlich das
4412 bis in die Spitze verwendet. Spezieller Grund war, dass das 622 mit 9%
sehr dünn ist. Die beiden Blatthälften wären vor der Verklebung dünn und scharf
wie Messer geworden.
NACA 4412 ist bezüglich Widerstandsarmut nicht viel schlechter als Goe 622, wie
das nächste Bild zeigt.
Und dennoch! Es hat sich ergeben, dass zur
Reduzierung des Geräusches an der Blattspitze wohl besser (dünne) symmetrische
Profile eingesetzt werden sollten. Die vertragen negative Anstellwinkel,
die sich beim Abtouren ergeben, besser, s. Kap.5.2.5, Unterpunkt 3.
Abb. 33
Abb. 34 Simulierte Polaren für Streckung ∞
Beide Profile sind für Re
100.000 geeignet. Das Goe 622 sogar noch bei 60.000. Alpha_opt. (für beste
Gleitzahl) bei NACA 4412 mit 9° relativ hoch, was sich negativ auf den
Selbstanlauf auswirkt.
Allerdings sind das Polaren für Streckung ∞. Der wahre Alpha_opt. ist nach meiner Erkenntnis der wahren Streckung
an zu passen, und damit wesentlich geringer; s. Kapitel 3.4.
Dieses Kapitel befasst sich mit WEA in Normalbauart, auch als HAWT bezeichnet (Horizontal Axis Wind Turbine).
Diese sind heute bei Groß-WEA fast ausschließlich vertreten. Aus gutem Grunde, denn die Wirkungsgrade sind vergleichsweise hoch, das Anlaufvermögen gut, und zur Sturmsicherung gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Literatur über WE-Anlagen gibt es zahlreich. Oft auch teure,
die dennoch eher den Charakter von Wissenschaftsjournalismus haben. Bücher, mit
denen man WEA auslegen kann, incl. der Blätter, sind eher selten. Eine löbliche
Ausnahme ist Gasch/Twele, Windkraftanlagen, möglichst ab Auflage
7.
Prof. Gasch bezeichnet die Methode als Tragflügel-Theorie. In praktischer
Ausführung bedient er sich eines Verfahrens, was meines Wissens nach als Blatt-Element-Methode
bezeichnet wird. Diese wird auch bei der Blade-Element-Momentumtheorie (BEM)
angewendet, die später behandelt wird. Ist aber nicht mit Ihr gleich zu
setzen. Allerdings, soviel sei jetzt schon gesagt: In der Auslegung nach
Schmitz führt sie zu den selben Blattgeometrien. Die Tragflügel-Theorie ist
aber in der Bedienung leichter, weshalb ich, zumindest für den Entwurf, sie
gerne anwende.
Was Blatt-Element-Methode in Anwendung heißt, darauf bin ich erstmals durch ein bemerkenswertes Buch[28] gekommen. Leider lässt auch Prof. Gasch einen da im Regen stehen. Auch blieb er den Lesern Beispielrechnungen schuldig. Aber das ist in wissenschaftlicher Literatur eher die Regel als die Ausnahme.
Zur Veranschaulichung folgendes Bild.
Abb. 35 Blattelemente eines Flügelblattes
Zu sehen ist ein schematisches Blatt einer WEA, hier unterteilt
in 10 Blattelemente mit i.A. gleicher Breite. Die Halbbreiten an Blattwurzel
(links) und Blattspitze (rechts) sind eine Besonderheit von mir, um das
praktische Vorgehen zu vereinfachen.
Zu berechnen sind für jedes Blattelement die Einzel-Profiltiefen (-Längen) tr
und die Einbauwinkel der verwendeten Profile an der zugehörigen Position.
Ziel ist es nach Betz, in jedem Blattelement dem
Luftstrom, der durch den Rotor-Ø begrenzt ist, gleich viel Energie zu
entziehen, und das maximal.
Gleich bedeutend mit Verlangsamung des Luftstroms jeweils um 2/3 auf 1/3 der
ursprünglichen Geschwindigkeit durch jedes Blattelement. Dann ergibt sich
der Grenzwert von Betz mit Cp=0,59. D.h. theoretisch sind maximal 59 % des
Energieinhaltes vom Luftstrom ab zu ernten. Darin sind allerdings noch
keinerlei Verluste enthalten, als da z.B. wären:
1. Blattspitzen-Verlust durch induzierten Widerstand (Randwirbel), auch an der Flügelwurzel
2. Elektrische Verluste durch Generator, Wechselrichter, Ableitungen
3. Luftreibung an den Blättern (Profilwiderstand)
Anmerkung:
Der Grenzwert von Betz gilt nur für sog. Single-Disk-Aktuatoren. Also nicht für 2 (gekoppelte) Rotoren in dichtem Abstand, auch nicht für Darrieus-Rotoren. Und nicht mit Umhausungen wie z.B. bei Mantel- oder Rohrturbinen. Da ist der Grenzwert wesentlich höher.
Dies ist die ältere Version und eigentlich historisch
überholt, da Betz den Einfluss der Strahldrehung noch nicht berücksichtigt
hat. Das leistete später erst Schmitz.
Sie führt zu wirtschaftlich nachteiligen Blättern, da zur Nabe hin die Profile
unnötig lang werden. Zudem erfahren sie dort eine Fehlanströmung, die den
nötigen Anstellwinkel um mehr als 5° unterschreiten kann. Beides in nennenswerter
Auswirkung allerdings erst unterhalb von TSR 3. Allerdings auch bei
radiusbedingter Teil-TSR 3. Das heißt z.B. wenn die Blattspitzen TSR 6 haben,
dann beginnt das Phänomen unterhalb des halben Rotor-Durchmessers, denn dort
herrscht TSR_r 3.
Bezüglich Wirkungsgrad scheint die Auslegung allerdings keinen nennenswerten
Nachteil zu haben, wie zumindest ein Vergleich zur Auslegung nach Schmitz
mittels QBlade-Simulation ergeben hat. Auch sind durch den Mehrverbau an
Blattfläche und durch Einbauwinkel, die dem Selbstanlauf zu Gute kommen, bei
nicht pitchenden Anlagen (also besonders den kleinen) höhere Anlaufmomente zu
erwarten (nicht nachgemessen).
Abb. 36[29] Beispiel für ein Winddreieck am Profilschnitt
Im vorangestellten Bild ist ersichtlich, dass die Umfangsgeschwindigkeit
u nicht mit der Windgeschwindigkeit v1 vektoriell verkoppelt
wird, sondern mit 2/3 v1. Nachweis der Richtigkeit entweder über
Froude-Rankinesches Theorem[30]
oder mit folgender Überlegung:
Nach Betz muss die Windgeschwindigkeit durch die Wirkung der Blätter um 2/3 auf
1/3 gesenkt werden.
Dies beginnt an der Nasenkante. Da haben wir noch v1. Der Vorgang
endet an der Profilhinterkante. Da herrscht dann idealerweise 1/3 v1.
Um mit etwas dazwischen rechnen zu können, nimmt man die
Mitte beider Geschwindigkeiten. Die ist v2 = 2/3 v1. Mit
dieser wird dann die jeweilige Anströmung c vektoriell bestimmt.
Ob diese Mitte der Geschwindigkeits-Reduktion auch bis zu Mitte der
Profillänge, also halber Blattbreite, erfolgt ist? Eher nicht, denn Profile
sind i.A. im vorderen Teil besonders wirksam.
Aber das ist für die Blattauslegung zunächst unwichtig.
Wenn der nötige Wirkdurchmesser eines Windrades bestimmt ist, und die Auslege-Schnelllaufzahl und die zu verwendenden Profile sinnvoll festgelegt sind, sind es nur noch 2 Gleichungen, mit denen nach Betz für jeden Blattschnitt der Einbauwinkel (Twist) und die Profiltiefe (Chord) zu berechnen sind.
eigentlich
αBau(r)!
(5.3)[31]
(5.4)[32]
αA ist der Profil-Anstellwinkel
an entsprechender Position, λA die Auslege-Schnelllaufzahl, engl. TSRA,
cA der zum Profil und
zum Anstellwinkel gehörige Auftriebsbeiwert,( s. aber Abschnitt 3.4!).
Dann noch z, die Blattzahl, welche zuvor
sinnvoll gewählt werden muss.
Es fällt auf, dass die Gleichungen frei von wahren
Windgeschwindigkeiten sind. Das ist richtig, denn in der Auslegung ist die
Blattgeometrie davon unabhängig.
Vielmehr ist der Radius R (= ½ Rotor-Ø) in den Gleichungen enthalten, und der
Radius der Position des jeweiligen Blattschnittes r.
Eleganter noch ist die Verwendung des Bruches R/r. Dann kann man den
Blattentwurf normiert vollziehen, und erst danach auf wahre Dimensionen
umrechnen.
Beispiel:
R/r 0,5 bezeichnet den Blattschnitt genau in der Mitte des Blattes (bei halbem
Rotor-Ø). Ist dieser z.B. 2m, so wäre es der Blattschnitt bei 0,5 m Radius.
Abb. 37
|
Mittels EXCEL oder auch den Lösungen der kostenfreien
Office-Programme entsteht als Beispiel nebenstehender Roh-Entwurf. Aber Achtung! Für die Profile sind Daten für Flügelstreckung ∞ verwendet worden. Dazu Kap. 3.4 Abb. 13
Der Winkel γ in der schematischen Darstellung steht hier noch für Profile aus einer Zeit, wo als Bezug die Unterkante verwendet wurde. Längst gilt, so auch hier, als Bezug die Profilsehne.
|
Der Grenzwert der Blattbreite im Drehzentrum (r/R=0) nach Betz ist übrigens ∞. Der für den Winkel der Anströmung 90°.
Schmitz, ein (jüngerer?) Kollege vom Betz, hat im Rechengang
die Strahldrehung berücksichtigt, welche sich durch die Anwesenheit von schräg
zum einfallenden Wind stehenden Flächen ergibt. Das umso mehr, je mehr Fläche
verbaut ist. Stichworte dazu sind Flächenverhältnis, Solidity.
Zur Veranschaulichung der Unterschiede zwischen Schmitz und Betz folgende
schematische Darstellung.
Abb. 38 Vergleichende Darstellung der Anströmung nach Schmitz und Betz
Zwei wesentliche Dinge sind zu erkennen:
1. Die Anströmung
wird durch die Strahldrehung länger. Das führt zu kürzeren Profilen und damit schmaleren
Blättern
2. Der Winkel der Anströmung zur Rotationsebene wird kleiner. Das ermöglicht Blätter, die weniger verwunden sind.
Das allerdings nennenswert nur, wenn die TSR Werte unter 3 annimmt. Das gilt allerdings auch für die Teil-TSR = f (r/R) !
Rechenbeispiel:
Wenn die Blattspitzen TSR 6 haben, dann beginnt das Phänomen unterhalb des
halben Rotor-Durchmessers, denn dort herrscht TSR_r = 3.
Zum Formelwerk
Letztendlich genügen auch 2 Gleichungen, da die 3. in die 2. integrierbar ist.
eigentlich
αBau(r)!
(5.5)[33]
(5.6)[34]
(5.7)[35]
αA ist der Profil-Anstellwinkel
an entsprechender Position r bzw. r/R, λA die Auslege-Schnelllaufzahl, engl. TSRA,
cA der zum Profil und
zum Anstellwinkel gehörige Auftriebsbeiwert,( s. aber Abschnitt 3.4!).
Dann noch z, die Blattzahl, welche zuvor
sinnvoll gewählt werden muss.
Der Unterschied für αBau
zwischen Schmitz und Betz ist, dass bei Schmitz die 2/3 vorgelagert stehen, bei
Betz aber in der Klammer.
Die Gleichung für die Profilbreiten ist sogar noch einfacher.
Abb. 39 Berechnungsbeispiel Schmitz
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Mittels EXCEL oder auch den Lösungen der kostenfreien
Office-Programme entsteht als Beispiel nebenstehender Roh-Entwurf. Aber Achtung! Für die Profile sind Daten für Flügelstreckung ∞ verwendet worden. Dazu Kap. 3.4 Abb. 13
Der Winkel γ in der schematischen Darstellung steht hier noch für Profile aus einer Zeit, wo als Bezug die Unterkante verwendet wurde. Längst gilt, so auch hier, als Bezug die Profilsehne.
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Als Anströmung gilt c. Am Beispiel 0,2 r/R: Hier 10,9 m/s, bei Version nach Betz waren es 9,6 m/s. Daher die geringere Profiltiefe.
Abb. 40 3-Blatt; TSR5; TSRr=3 bei r/R=0,6 NACA4412; Anstellwinkel 4°; Λ ∞
Abb. 41 3-Blatt; TSR4; TSRr=3 bei r/R=0,75 NACA4412; Anstellwinkel 4°; Λ ∞
Abb. 42 3-Blatt; TSR6; TSRr=3 bei r/R=0,5 NACA4412; Anstellwinkel 4°; Λ ∞
Auswertung:
1. Der Einbauwinkel
beim Verfahren nach Schmitz bleibt zur Nabe hin unter dem nach Betz. Das
umso mehr, je geringer die Nenn-TSR ist.
Das ermöglicht z.B. bei Ausarbeitung der Blätter aus einem verleimten
Brettstapel eine geringere Stapelhöhe.
Es wird aber bei nicht pitchenden Blättern zu späterem Anlauf führen.
2. Die errechneten Profilbreiten
nach Schmitz bleiben zur Nabe hin teilweise drastisch hinter denen nach Betz
zurück. Auch wieder umso mehr, je geringer die Nenn-TSR ist. Das
ist wirtschaftlich angenehm, wird bei nicht pitchenden Blättern aber auch zu
späterem Anlauf führen.
Unterhalb TSR 5 ergibt sich ein typischer Bogen in der Blatt-Hinterkante, der dem
der ENERCON-Blätter ähnelt.
Überhalb einer radiusabhängigenTeil-TSR = 3 sind die Unterschiede allerdings nicht nennenswert.
Trotz teilweise erheblicher Fehlanströmung bei Betz im
Nabenbereich scheint es aber gegenüber Schmitz bezüglich Cp keinen nennenswerten
Nachteil zu geben, wie zumindest ein Vergleich mittels QBlade-Simulation
ergeben hat. Man kann es sich so vorstellen:
Wenn schon übermäßig breite Blattbereiche, dann Kompensation durch reduzierte
wahre Anstellwinkel. Letztere teilweise bis unter 0°.
Flächenverhältnis (Solidity)
Darunter versteht man das Verhältnis der Gesamtfläche aller
Blätter zur Rotorfläche. Sie wirkt sich unmittelbar auf die Schnelllaufzahl
aus.
Dazu eine Darstellung nach Hütter:
Abb. 43[36]
Abb. 45
Ursache des Widerspruches ist, dass Profildaten für
Λ ∞ verwendet wurden. Das erzeugt zu viel Auftrieb und zu wenig
Widerstand.
Die Profile werden zu kurz, das Blatt zu schmal, die Leistung zu hoch.
Hier das Beispiel nach Abb. 39, abgeändert für reale Blattstreckung:
Abb. 46
Abb. 47
300W nach Vorgabe, s. Abb. 44, 296W in der Nachrechnung. So wird ein Schuh draus!
Zuvor hat es nach Kapitel 4.3 bezüglich Profildaten Ca und Cw folgende Anpassung gegeben:
Abb. 48
Die realen Profildaten wurden dabei nach den sich ergebenden Streckungen mehrfach (3x) in den Blattentwurf eingefügt, bis die Abweichungen in den Streckungen vertretbar waren. Dass hier mit jeweils Λ=5 keine Abweichung mehr auftrat, war Zufall.
Bleibt die Frage, wie bei Blättern von Schrauben-Repellern eine Streckung bestimmt werden kann. Einfach mittlere Profillänge/Blattlänge, so einfach geht es nicht.
Vorhanden sind die Re- Zahlen. Bei Betz gänzlich einheitlich
über das gesamte Blatt (Auslegung für Re=konstant), nach Schmitz erstaunlicher
Weise nicht ganz aber fast. Ansatz also über die Re-Zahlen. Dazu die Gleichung
(2.5) umgestellt nach .
(5.8)
Für hatte ich
den hoffentlich genialen Gedanken, aus allen Anströmungen c1 die Mitte zu
bilden, und diese ein zu setzen. So ergaben sich Ersatzbreiten für Flügel, die
sich im linearen Luftstrom gleichwertig den originalen bei Rotation verhalten,
da die Re- Zahlen gleich sind.
In Abb. 37 und 39 sind sie in den Grafiken dargestellt (t‘). Mit diesen linearisierten
Ersatzblättern lässt sich nach Gl. (3.6) die Streckung hinreichend genau
berechnen.
Bisher wurde zur Veranschaulichung der Unterschiede ja nur 1 Profil verwendet und 1 Anstellwinkel. Das führt nicht zu eleganten Lösungen. Folgende Gründe wären zu nennen:
1. Irgendwann wird das
„allgemeine Arbeitsprofil“ zur Nabe hin aus Statischen Gründen nicht mehr
genügen, da es zu dünn ist.
Dann sind dickere Profile gefragt.
2. Um zur Nabe hin nicht unwirtschaftlich breit zu werden, selbst beim Blattentwurf nach Schmitz, lässt man den Anstellwinkel ansteigen, und damit den Ca-Wert. Dass das vertretbar ist, dazu ein verlinkter Scan[37] von Prof. Gasch.
3. Zur Reduzierung
von Randwirbeln und damit auch Geräuschen reduziert man den Anstellwinkel zur
Blattspitze hin zunehmend, wenn ganz konsequent bis auf 0°.
Zusätzlich werden möglichst widerstandsarme Profile verwendet, bei größeren WEA
als letzte Profile sogar symmetrische.
Und schon muss ich mich korrigieren, da ich
ein Feedback aus der Freilanderprobung der Blätter nach Abb. 33 bzw. 51
bekommen habe. Beim Abtouren, also nach einer Bö, machen sie sich akustisch
bemerkbar. Wuuup, wuuup, wuuup, nicht überlaut und aufdringlich, aber eben
doch. Das wird daran liegen, dass in diesem Betriebsfall, die TSR rechnerisch
hoch geht. Wenn an der Blattspitze bei Normal-TSR um 0° Anstellwinkel herrscht,
wird er bei Über-TSR negativ. Das verkraften symmetrische Profile besser als
unsymmetrische.
Das mag der wahre Grund sein, für die Forderung: An der
Blattspitze symmetrische Profile.
4. Die „Stumpfe
Blattspitze“ in den hier gezeigten Rohentwürfen würde dadurch schon verwendbar,
und wird bei Klein-WEA auch heute noch verwendet[38].
Allerdings wird sich der Randwirbel als sehr intensiver Wirbel auf die
Blattspitze konzentrieren.
Das kann u. A. akustische Nachteile haben. Auch hat jede Zeit seine
gestalterische Mode.
Moderner und auch akustisch wahrscheinlich besser ist eine spitzelliptische
Blattspitze, z. B. wie in Abb. 50.
„Der“ Randwirbel wird ab der Position in mehrere kleinere Randwirbel
aufgeteilt, ab der die zusätzliche Reduktion der Blattbreite beginnt.
Es folgt ein Blattentwurf, der, wie ich meine, einem eleganten Blatt nahe kommt, wie ich hoffe. Natürlich mit moderaten Anstellwinkeln nach Kap. 3.4 und den dort beschriebenen streckungskorrigierten Polarenwerten. Im Windkanal hat sich damit eine mittlere TSR von 6 ergeben, was der Auslegung für TSR 6,3 erfreulich nahe kommt.
Zum Vergleich mit dem englischen Sprachraum wurde eine
Teilung mit echten Brüchen verwendet (1/3 11/12 etc.). Der letzte Bruch deutet
an, wie mühselig es sein kann, wenn noch zusätzliche Profilschnitte eingefügt
werden müssen. Daher nicht weiter zu empfehlen.
Abb. 49 Blattentwurf mit „Knoff hoff“ (bis auf die Blattspitzenprofile, die besser symmetrisch)
Orientierung erfolgte an der Silhouette eines Blattes, das
vorher schon da war. Allerdings kürzer, mit „stumpfer“ Blattspitze und
Twist-Fehlern. Aus Gründen der Korporite Identity der Auftragsfirma hat
auch das Neublatt eine gerade Hinterkante. Trotzdem mathematisch richtig,
da die Anstellwinkel und damit die Ca-Werte dort, wo das Blatt sonst zu breit wäre,
entsprechend reduziert worden sind.
Die für die Nenn-TSR relativ große Blattfläche bei geringen Anstellwinkeln ist
günstig für die Eignung als einfache Lademaschine.
Fazit: Es ist ein weites Feld, was nur mit Erfahrung und richtiger
Intuition gut zu beackern ist.
Abb. 50 Ansicht nach der Konstruktion
In Abb.40 ist die Blattkontur bei Verwendung von Polarendaten
für Λ∞ mit dargestellt
worden. Die Mittelwerte der Profiltiefen verhalten sich wie
215/154 = 1,396. Die Blätter wären also bei TSR 5 fast 40% zu schmal!
Die Folge wäre in der Praxis eine zu hohe TSR bei Cp-Optimum (Nenn-TSR). Hier
würde nach meiner Rechnung aus Auslege-TSR 5 eine Nenn-TSR 5,9. Wenn bei
Klein-WEA die Blätter nicht pitchen können, mag eine höhere Drehzahl besser
sein, als wenn bei Lademaschinen die Ladung zu spät einsetzt. Ganze 18%
Unterschied wären aber durchaus hoch.
Gut möglich, dass selbst die Blätter von Groß-WEA zu schmal berechnet werden,
bei TSR 9 nach meiner Rechnung immerhin noch 11%. Es ist gewiss
wirtschaftlicher und vertretbar, das weg zu pitchen. Bei Ca = 1 wäre es nur ca.
+1°. Ganz sauber ausgelegt wäre es allerdings nicht.
Vereinfacht ausgedrückt:
Der Blattentwurf ähnlich Schmitz wird erweitert durch die Möglichkeit, an jedem
Blattelement Kräfte und Momente in Abhängigkeit des Belastungszustandes der
Windturbine zu berechnen. Damit ist eine Simulation des Gesamtrotors möglich.
Methodisch werden sog. Induktionsfaktoren verwendet. Zu nennen insbes.
die Lineare Induktion a. Gasch schreibt dazu: „Im engl. Schrifttum
werden Leistungsbeiwert und Schub gerne über den Induktionsfaktor a
dargestellt. Er beruht auf der Vorstellung, dass das Windrad eine Art Gegenwind
a*v1 der Windströmung v1 überlagert. In der aktiven
Rotorebene gilt dann v2 = v1(1-a)“[39].
Dazu ein Bild mit zusätzlicher X-Achse für a.
Abb. 52[40]
Die BEM ist im englischsprachigen Wikipedia zu finden[41]. Als Standardwerk wurde mir genannt: Martin O. L. Hansen, Aerodynamics of Wind Turbines, Second Edition, Earthscan UK, USA
Beim Schreiben eines Buches wird man demütig, z.B. was das Gelingen der Gliederung betrifft. So mag man über mangelnde Gliederungstiefe bei Hansen hinweg sehen. Auch darüber, dass die Ermittlung der Jahresenergie in der klassischen BEM auf taucht, dort aber nicht hin gehört.
Die nicht richtige Antragung der Vektorpfeile in Grafiken
zur Vektoraddition ist allerdings nicht tolerierbar[42].
Die Ergebnis-Vektoren sind aber richtig, weil sie vermutlich zuerst da waren.
Ich habe zum Buch eine Rezension
angefertigt. Am Ende wird aufgezeigt, dass Blätter im Entwurf nach der BEM
mit denen nach Schmitz übereinstimmen. Ein beruhigendes Ergebnis, ist es
nach Schmitz doch wesentlich weniger kompliziert.
Neben QBlade wäre bei den kostenlosen z.B. noch WTperf
zu nennen. Nur ist QBlade moderner und freundlicher bei der Bedienung.
Zur Profilsimulation wird XFoil verwendet. Dafür gibt es schon länger den
Aufsatz XFLR5. Diese Plattform wurde für die Belange der WEA umgestaltet
(Repeller), nebenbei erwähnt, inzwischen auch schon für Propeller.
Rotoren werden nach der BEM simuliert.
Die neueste Version ist derzeit die v0.96.3, welche
über diesen Link
zu bekommen ist. Sprache inzwischen nur noch englisch.
Die Bedienung erfolgt in folgenden Einzelschritten:
1. Profil
generieren oder Einlesen
NACA-Profile lassen sich direkt generieren.
Für sonstige bedarf es einer DAT-Datei. Zu finden z.B. bei http://m-selig.ae.illinois.edu/ads/coord_database.html
Das ist unformatierter Text. Muss aber eine ganz spezielle Syntax haben, damit
die Simulation möglich wird. Die lässt sich z.B. mit dem MS-Editor
sichtbar machen, am besten an einem frisch erzeugten NACA Profil.
Es muss von der Profilhinterkante beginnend zuerst die Profiloberseite hin
zur Nasenkante wertemäßig abgefahren werden und dann auf der Profilunterseite
zurück. Dabei Nasenkante nur einmal! Die Hinterkante muss nicht scharf sein
und darf geöffnet bleiben.
Bei manchen Dateien, z.B. denen der Göttinger Profile muss erst umsortiert werden,
z.B. mit EXCEL, anschließend als TXT-File exportiert, danach *.txt in *.dat
umbenannt werden.
Profilmodifizierungen:
Es sollten mindestens 99 Datenpunkte für die Simulation zur Verfügung stehen.
Wenn weniger sowieso, und auch sonst, empfiehlt sich „Refine globally“
oder auch „-locally“.
Da scharfe, auch „technisch scharfe“ Profilhinterkanten empfindlich und im
Handling gefährlich sind, empfiehlt sich die Aufdickung der Hinterkante durch „Set
T.E.-Gap“ z.B. auf 1 oder 1,5%.
Im Nabenbereich arbeitet man bisweilen mit hinten abgeschnittenen Profilen[43],
was bis zu ca. 30% Kürzung durchaus vertretbar ist.
Dazu bietet sich bei QBlade „Edit Foil coordinates“ an. Die Datenpunkte
müssen gelöscht werden.
Danach muss das Profil wieder auf Einheitslänge gebracht werden durch „Normalize…“
und sicherheitshalber durch „De-rotate…“ in die richtige Winkel-Lage.
Alles mit der rechten Maustaste abrufbar.
2. Polarensimulation
Zum Einen bei erwartbarer Re-Zahl für 7 m/s, da das die Ausgangsbasis ist,
mit der QBlade später den Roter simuliert.
Zum Anderen runter bis Re 100.000 oder sogar 60.000, um die Eignung bei 3-bis 4
m/s zu ergründen.
Es sind bezüglich gestaffelter Re-Zahlen batch-Simulationen möglich.
Eine Möglichkeit, verschmutzte Oberflächen ein zu geben, fehlt leider.
3. 360°-Polare
erzeugen
Verwendet wird dafür die Polare für die Re-Zahl bei idealerweise 7 m/s, da
QBlade darauf seine Rotorsimulationen abstimmt.
Für andere Windgeschwindigkeiten erfolgt Re-Kompensation.
4. Blatt
einpflegen
Standardmäßig ist der HAWT-Modus aktiviert, was überprüft werden sollte.
Für solche WEA gilt es, ein Blatt ein zu pflegen, welches am besten zuvor mit
der hier beschriebenen Methode nach Schmitz oder auch Betz
generiert worden ist. Zunächst muss ein Naben-Radius angegeben werden. Die Blattschnitte
sind dann von der Nabe beginnend zur Blattspitze hin auf zu reihen. Zu
verwenden sind die 360°-Polaren.
Qblade bietet zwar auch die Möglichkeit der Eigenkreation/Blattoptimierung an. Allerdings
gibt es da einen Fehler bei der Berechnung nach Schmitz. Während die
Profiltiefen richtig ermittelt werden, werden für die Twist-Winkel einfach die
von der Methode nach Betz übernommen. Das ist nach Kap. 5.2.3 nicht das Selbe
und damit falsch!
Seit Anfang 2015 habe ich in zahlreichen E-Mails versucht, den
Projektverantwortlichen davon zu überzeugen. Vergeblich, bis zum 05.10.2016. Da
endlich wurde es begriffen und ich bekam eine E-Mail, die folgendermaßen endete:
„ Ich habe die Änderungen
bereits im Quellcode eingepflegt, sie werden somit im nächsten Release
verfügbar sein – wann ich dieses Veröffentliche steht noch nicht fest – sie
müssen sich also noch etwas gedulden, bzw. sich bis dahin mit einer manuellen
Twist Optimierung begnügen.“
Das ist nun fast 2 Jahre her. Die neue Version lässt immer noch auf sich
warten. Man muss sich fragen, was bei den Machern los ist.
5.
Rotor BEM Simulation
Es ist eines der zuvor eingepflegten Blätter aus zu wählen. Hier als Beispiel eines
mit dem Namen „Schmitz“ wegen dem Entwurf nach Schmitz.
Danach ist folgendes Eingabefeld zu bedienen:
Abb. 53
Hier sind lt. Auskunft des
Projektverantwortlichen schon die neuesten Verfahren der Verluste für
Blatt-Spitzen und -Wurzeln anwählbar. Bezüglich induzierten Widerständen mag
das auch gut gelingen. Was aber nach wie vor unzureichend zu sein scheint
ist der Abfall der Auftriebsbeiwerte durch die reale Streckung der Blätter, s.
Abb. 14.
Daher erscheinen die prognostizierten Leistungen zu hoch. Auch ist es
unrealistisch, dass sich genau die selben Nenn-TSR ergeben, für die die Blätter
berechnet wurden. Sondern es sind höhere Werte zu erwarten, da der Auftrieb in
der Praxis hinter dem berechneten zurück bleibt.
Und siehe da, so ist es, bei QBlade und im Windkanal.
Abb.
54
Abb.
55
Abb.
56
Der für TSR 5 ausgelegte Rotor nähert sich bei TSR 5,5 dem Abfall der Ca-Werte den streckungsbedingten in Abb. 13 bei 4°, hier 0,76, dort 0,71. Wenn man in Abb. 56 den Ca an der Spitze auf 0 setzt, wie an der Blattwurzel (Auftrieb bricht wegen Druckausgleich zusammen), ist der Mittelwert nur noch 0,69.
Wie genau ist QBlade?
Das folgende Bild und der zugehörige Artikel ist die einzige
Referenz, die mir bisher vom Projektverantwortlichen von QBlade genannt wurde.
Im Windkanal überprüft an einem Rotor mit lediglich 1,2 m Ø von Hugh Pigott. Es
wurde auch noch mit WT_perf verglichen (WT). Experimentell ermittelte
Werte tragen das Kürzel Exp, die von QBlade QB.
Mündlich wurde mir erklärt, dass man sich im Wesentlichen beschränkt
hat auf den Vergleich mit anderen Simulationsprogrammen.
Gewiss, Arbeit im Windkanal kostet Geld. Dennoch ist die Auskunft bedenklich.
Ich habe den Eindruck gewinnen müssen, dass QBlade vor allem eine
Möglichkeit ist, dass Studenten sich ausprobieren können.
Abb. 57[44]
Für 7,7 m/s habe ich 2 senkrechte Linien eingefügt. Die
rechte graue für das gemessene λ bei bestem Cp. Die linke in Pink
für die Nenn-TSR
bei QBlade, in guter Übereinstimmung mit WT_perf.
Wie schon voraus gesagt fällt die Nenn-TSR in der Praxis höher aus, als bei
den Simulationsprogrammen.
Bezüglich Cp herrscht gute Übereinstimmung.
Wie also umgehen mit QBlade?
1. Blätter nach Schmitz
über Kap. 5.2.2 auslegen und in QBlade einpflegen. Blattoptimierung unbedingt vermeiden,
da Twistwinkel nach Betz erscheinen würden.
Blätter nach Betz allerdings kann man von QBlade erstellen und optimieren lassen.
2. Ich bin dazu
über gegangen, in Q-Blade Blätter mit Polarendaten für Streckung ∞ (Polaren-Rohdaten) ein zu pflegen.
Damit den Rotor simulieren zu lassen. Den wirklichen Rotor allerdings mit Polarendaten
für reale Streckung zu bauen, also mit breiteren Blättern.
Andere Möglichkeit:
Man legt die Blätter für geringere TSR aus, um in der Praxis dann die
gewünschte zu erhalten. Hier am Beispiel 5 für 5,5 real.
Für die Simulation sollte man allerdings ein 2. Blatt für (hier) TSR 5,5
verwenden.
3. Die simulierten
aerodynamischen Cp-Werte, Beispiel Abb. 55, erscheinen zu hoch. Hier würde ich
bei einem 2m-Rotor lediglich 0,4 annehmen.
Bei Darrieus-Läufern, die QBlade auch simulieren kann, sind die Cp wesentlich
zu hoch, da der Widerstand der Haltestreben nicht mit einfließt.
Fazit:
Programmieren ist aufwändig und das Verstehen dieser Materie
nicht einfach. Daher darf man dankbar sein, dass es ein solches Programm
kostenlos gibt. Die Ausbaustufe ist inzwischen beeindruckend.
Mit den Fehlern, die sich eingeschlichen haben, muss man allerdings sinnvoll
umgehen.
Es wäre mehr Praxisüberprüfung wünschenswert, mehr veröffentlichte
Referenzmessungen.
Für den Selbstbau kommt man wohl um diesen Autor nicht
herum. Schon deshalb, weil es kaum noch passende Generatoren unter 5 kW gibt.
Bei Piggott ist die Anleitung allumfassend. Sie umfasst nicht nur das
Blatt, sondern auch die Gondel, die Abregelung bei Sturm und eben den
Generator. Letzterer „eisenlos“[45]
in Scheibenbauweise, mit Naben, welche beim Bau von Autoanhängern verwendet
werden. Auf Wunsch sogar mit Scheibenbremsen zu haben und – recht preiswert.
Beim Betrachten der Profilierung war ich zunächst skeptisch. Wenn es aber nach
recht groben Vorarbeiten gut verschliffen ist, ergeben sich in der
Simulation recht brauchbare Polaren. In den Gleitzahlen und der Re-Tauglichkeit
ist es einem NACA 3411 ebenbürtig, überlegen sogar im Erreichen der besten
Gleitzahlen schon bei geringeren Anstellwinkeln.
Abb. 58 Piggott-Profil im Vergleich zu einem NACA-Profil mit gerader Unterseite und gleicher relativer Dicke und Dickenrücklage
Hergestellt werden die Blätter aus Holz im Eigenbau. Am
besten mindestens aus 2 Schichten, die wasserfest verklebt wurden. Gut bewährt
haben sollen sich auch sog. Leimbinder, bei der Holz nicht in Schichten,
sondern in Streifen verleimt wurde.
In Erinnerung an länger zurück liegende Untersuchungen: Der Entwurf scheint
angelehnt zu sein an den von Schmitz. Dabei scheint es nichts zu machen, dass
die Blattspitzen nicht „rausgedreht“ wurden. Auch mit der nahezu spitz zulaufenden
Flügelsilhouette wird eine Reduzierung des Auftriebs an der Blattspitze
erreicht. So war bei dem in Abb. XY dargestellten Rotor kein deutliches
Laufgeräusch wahrnehmbar. Nur beim Abtouren, am Ende einer Bö machte er sich
bemerkbar, da das Profil mit der spitzen Nase keine negativen Anstellwinkel
verträgt. Die aber können auftreten, wenn der Repeller zum Propeller wird. Aber
selbst diese kurzzeitigen Geräusche waren keinesfalls aufdringlich.
Hinweise:
Meine Kritik an der Bauanleitung reduziert sich lediglich
auf den Hinweis, dass als Füllmaterial für das Vergussharz der Generatorscheibe
Al-Oxid verwendet werden sollte. Nur für dieses ist die gute Wärmeleitfähigkeit
dokumentiert, nicht für Al-Hydroxid. Allerdings lässt sich wohl Al-Hydroxid
durch (recht starkes) Erwärmen in Al-Oxid umwandeln. Letzteres gibt es bezüglich
Gitterstruktur in 2 Modifikationen, zum Einen Tonerde, zum Anderen Korund.
Die verlinkte Quelle dokumentiert die gute Wärmeleitfähigkeit (bis zu der von
metallischem Blei!) wohl nur für Korund. Wenn solches Pulver zu teuer
ist, würde ich zumindest Tonerde nehmen (im Internet sehr billig), nicht
aber Al-Hydroxid.
Dann noch eine Anmerkung bezüglich Blitzschutz:
Da die Blätter aus Holz sind, und Holz immer Restfeuchte hat, werden sie bei
Blitzschlag zerstört werden. Es sei denn, es gelingt, Kupfermaterial
ausreichender Stärke im Blatt unter zu bringen. Auch ist mir nicht bekannt, ob
die Lager schleifend überbrückt werden. Siehe dazu Kap. 7.
Abb. 59
Wer noch nie einen von innen gesehen hat, für den folgendes Foto.
Abb. 60 Umluft-Windkanal der UNI Oldenburg - Messhalle
Im Oktober 2017 habe ich zusammen mit dem Inhaber der Fa. Gödecke Energie und Antriebstechnik GmbH seine bisherigen Anlagen vermessen und auch eine von mir vorgenommene Neuentwicklung der Blätter für seine größte Windturbine. Im September 2018 erfolgte eine erneute Messung der AC240 im Modus Netzeinspeisung. Hier zunächst die bildliche Darstellung der Messobjekte.
Abb. 61 AC120 Ø 1,17m Abb. 62 in Helikopter-Stellung
Abb. 63 AC240 Ø 1,6m Abb. 64 unter Verwendung dieser neuen Blätter von Heyde-Windtechnik
(Zu beachten die Turbulatoren in Richtung Blattspitze, dsw. die stabile Hagelschutz-Folie.)
Abb. 65 Arbeitstitel AC750_neu / AC1003 Ø 2,7m
Verwendet wurde das im Kap. 5.2.5 vorgestellte Blatt. Anlage hat Eklipsen-Abregelung (abgewandeltes Furlinger-System mit Feder-Rückstellung).
Vorweg ist zu sagen, dass alle Anlagen bei 11 m/s wesentlich höhere Leistungen erzielen, als die Datenblätter ausweisen. Die Kleinen als einfache Ladeanlagen und die neue Große (Ø 2,7m) sowohl als einfache Ladeanlage als auch in Vorbereitung zur Netzeinspeisung.
Abb. 66 Spannungsfälle, und Verluste als Lademaschine |
Abgeleitet wurde der entstehende Drehstrom generell mit
20m 3x 2,5mm². Ansich für Gleichstrom und 10m Doppelleitung, aber zahlenmäßig
gleich auch für Drehstrom und 20m je Phase. Allerdings ist der anzusetzende Phasen-Strom geringer als
der anschließend gleichgerichtete. Nach meinen
Erkenntnissen bei idealem Sinus 1/1,28. Mit einem „eisenlosen“
Scheibengenerator messtechnisch sogar recht genau bestätigt. In Abb.68 ist
das ermittelte Verhältnis allerdings ca. 1/1,4 (I2/I1). 1. Da der verwendete Generator kein „eisenloser“ ist, geht der cos f nicht gegen 1. Beim Phasenstrom wird also ein Blindstromanteil mit gemessen. 2. Die Sinusform der Halbwellen wurde bei Belastung verformt. Eine ähnliche theoretische Ableitung der Transformation des Innenwiderstandes vom Drehstromgenerator auf die Gleichstromseite ist im Link zu finden. Allerdings ist der messtechnische Nachweis schwierig, da die Widerstände der Gleichrichter mit eingehen.
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Abb. 67
Auswertung:
Bezeichnung kann in AC200 (bei 12 m/s) geändert werden.
Mit bisheriger Feder der AC240 war bis 15 m/s kein Abkippen fest zu stellen. Daher Neufeder notwendig, 0X-DF2356 (Stahl) oder besser noch 0X-RDF2356 NIRO (febrotec). Letztere mit 14% weniger Federkraft (o.k.). Kennzeichen für beide: Draht-Ø 2,5 mm!
Laut Vertreiber sind die
Anlagen als Lademaschine schon Jahre erfolgreich im Einsatz, auch Offshore.
Dort allerdings ca. alle 2 Jahre Lagerwechsel nötig (Generator)!
Abb. 68 Kennlinien-Ermittlung durch Variation der Belastung bei konstanter vw
Ein Wertepaar wurde in Anlehnung an eine QBlade-Simulation
künstlich hinzu gefügt: 0,31 bei TSR 9. Es fehlte einfach ein passender
Widerstand jenseits der 11,2 Ohm.
Es hat überrascht, dass die Nenn-TSR mit 7,5 recht hoch ausfällt.
Die Spannung sinkt zur Leerlaufspannung oberhalb ca. 4,5A relativ stark
(U2/U_0). Das hat mit der kurzschlussfesten Bauweise des Generators zu tun. Das
Eisen beginnt, in Sättigung zu gehen. Gleichbedeutend mit einem Abfall des Wirkungsgrades
ist es aber nicht.
Wenn diese Messungen vorliegen, kann der aerodynamische Cp ermittelt werden.
Abb. 69
Auswertung:
Bezeichnung kann in AC350 (bei 11 m/s) geändert werden.
Kippbeginn hoch, aber ausreichend
bei Verwendung als einfache Lademaschine.
Strombegrenzung auf ca. 15A(DC) deutlich erkennbar, damit kurzschlussfest.
Recht brauchbare Anlage, wenn auf Reserven durch speziellen Laderegler mit
Kennlinienanpassung verzichtet wird.
Abb. 70 Ergebnisse auf Basis „erste in den Wechselrichter eingespeiste Übertragungskennlinie“
Auswertung:
Anlauf spät, mit solch schmalen Blättern aber wohl normal.
Weiterlauf auch bei geringeren Geschwindigkeiten. Leistung wird dabei zur
Eigenversorgung des WR benötigt. Nach Herstellerangaben 8W, nach meinen
Messungen ca. das Doppelte. Unter 0,8A(DC) bei 23,3V(DC) Taktung des W.-Richters.
Zwischen 8 und 14 m/s Überdrehzahl bis 21%. Über 20 m/s Eingangs-Kurzschluss
des WR wegen Überspannung (100V DC).
Da Kurzschluss generatorseitig auf 15A(DC) begrenzt ist, blieb der
Strömungsabriss an den Blättern aus. Drehzahlanstieg daher gefährlich hoch.
Unakzeptabel! Entweder gelingt es, durch eine geänderte Übertragungskennlinie
im WR den Strömungsabriss wesentlich vor dem Kurzschluss zu provozieren, oder
die Anlage muss auf Eklipsen-Regelung umkonstruiert werden. Dann größerer
Abregel-Winkel möglich. Die ca. 45° dieser Helikopter-Anlage, die eine
Leistungsreduzierung auf lediglich 1/3 bewirken, erweisen sich als zu gering.
Rhythmisches Kipp- und Dreh-Pendeln der Anlage im angekippten Zustand weist auf
zu kleine Windfahne bzw. zu kurze Haltestange hin.
Abb. 71
Abb. 72 Verschiedene Blätter und Einbauwinkel bei 6,9 m/s
Abb. 73
Übernommen wurden die jeweils besten Ergebnisse bezüglich Cp aus den Einzelmessungen für verschiedene Geschwindigkeiten analog Abb. 72.
Auswertung:
Da der Beitrag gesondert im Hoch-Format entstanden ist, wird er hier nur verlinkt: Blitzschutz bei Klein-Windenergie-Anlagen
Inhalt:
1 Äußerer Blitzschutz und Potentialausgleich
2 Leitungsquerschnitte
3 Innerer Blitzschutz
4 Blitzschutz an Klein-WEA selbst
Oktober 2018
Andreas Georgi
[1] Quelle (inzwischen inaktiv): http://www-isl.mach.uni-karlsr...namik2.ppt
[2] Visualisierung: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/99/Karman_trefftz.gif/330px-Karman_trefftz.gif
[3] Quelle: Fleischer, Breitsamer, Praktikum Aerodynamik des Flugzeugs, 4. Versuch, Umstellung der letzten Gleichung auf S.11, Darstellung U∞ auf S. 4
[4] Veranschaulichung, Herkunft der Quelle entfallen.
[5] Fleischer, Breitsamer: Praktikum Aerodynamik des Flugzeugs, 4. Versuch S. 5 ff.
[9] Schlichting/Truckenbrodt, "Aerodynamik des Flugzeuges" 2. Bd. S.13
[10] Nach Abb. 7.8, Ebenda
[11] Ebenda, S.14
[12] Quelle: Ludwig Prandtl (Hg.),Ergebnisse der Aerodynamischen Versuchsanstalt zu Göttingen, 1. Lieferung S. 50 (erstmals veröffentlicht 1921)
[13] Quelle: Hütte, Des Ingenieurs Taschenbuch, 28. Auflage, S.808
[14] Nach http://www.windenergie-technik-crome.de/images/KU4Vorderansicht.3.jpg (gedrehter Ausschnitt)
[15] Quelle: BINE Infodienst "Nutzung der Windenergie" TÜV-Verlag Köln 2000
[17] http://windmanufacture.com/Bilder/Webfotoalbum/Album_Anlagen_2/Bilder/Doppelanlage1500%20Watt%202_jpg.jpg
[18] bzw. Klein-WEA Genehmigungsrecht (aus selber Quelle)
[20] Süddeutsche Zeitung vom 11.01.2018 bzw.: Quellen/Solaranlagen%20-%20Strom%20vom%20Balkon%20-%20Süddeutsche.de.pdf
[21] Ebenda, Zitat Nollau.
[22] Gasch/Twele, Windkraftanlagen, 7. Auflage, Kap. 4.2.2
[23] Ebenda, Bild 5-25
[24] Lit.: Ebenda, Kap. 10
[25] Lit.: Felix von König, Wie man Windräder baut, ab 6. Auflage
[28] Horst Schulze, Luftschrauben für Modellabtriebe, 1980
[29] Quelle: Ebenda, Bild 5-11
[30] Ebenda, S. 184 f
[31] Ebenda, Gl. (5.39)
[32] Ebenda, Gl. 5.36)
[33] Ebenda, Gl. (5.69)
[34] Ebenda, Gl. (5.63)
[35] Ebenda, unter Gl.(5.65)
[36] Quelle: Ebenda, S. 196
[39] Ebenda, S. 184
[40] Ebenda, S. 183
[42] Martin O. L. Hansen, Aerodynamics of Wind Turbines, Second Edition, Earthscan UK, USA, Figure 4.8
[43] Quelle: Ludwig Prandtl, Albert Betz (Hg.), Ergebnisse der Aerodynamischen Versuchsanstalt zu Göttingen, III. Lieferung, 1927
[44] Quelle: João P. Monteiro, Miguel R. Silvestre, Hugh Piggott, Jorge C
.André,
Wind tunnel testing of a horizontal axis wind turbine rotor and comparison with
simulations from two Blade Element Momentum codes
[45]. In den Spulen befinden sich keine Eisenkerne. Die magnetische Rückverbindung besteht sehr wohl aus magnetisch weichem Stahl.