1         Bruderhahn Initiative Deutschland (BID)

 

Etwa 40 Millionen Legehennen produziert (schon richtig ausgedrückt) Deutschland im Jahr. Etwa genauso viel männliche Küken schlüpfen aus den Eiern, und werden nicht gebraucht.
Was mit ihnen geschieht, ist bekannt. Völlig unethisch!
Dass es auch anders geht, ist klar. Das Neue ist, man macht es auch. Unter Zusammenschluss in o.g. Initiative. www.bruderhahn.de
Man lässt die männlichen Küken leben, zieht sie auf, und verwertet sie erst im Erwachsenenalter. Dafür kostet ein Ei dann ca. 4 Cent mehr.
Selbst Edeka hatte solche Eier im Angebot, 6 Eier für 2,99 EUR. Ich meine, das sollte es uns Wert sein. Und höre und staune, die Eier sind immer sehr schnell ausverkauft!
Zudem gibt es auf der Internetseite der BID ein umfangreiches Verzeichnis von Händlern.

2         De Öko Melkburen

 

Bin vor 3 Jahren im Bregenzer Wald wandern gewesen, auf der Käse-Route.
An einem Bauernhof dann ein Kalb in der Box, schlecht gelaunt, die Mutter war weg.
Und die Kühe brüllten nach ihren Kälbern und konnten sie nicht finden.
Diesmal Österreich, aber es ist überall gängige Praxis, dass man den Kälbern die sog. Biestmilch noch gönnt. Dann aber werden sie weg gesperrt, mit Milchersatz gefüttert, weil der Bauer die echte Milch zur Verwertung beansprucht. Finde ich widerlich, diese seit langer Zeit gehegte Praxis, übrigens auch auf normalen Bio-Höfen.

 

Hatte mich damals schon gefragt, ob man dem Kalb nicht die - am Ende bis zu 10 Liter – Milch gönnen sollte, da doch Kühe am Tag 30 Liter und mehr geben. Schon deshalb, weil der Milchpreis wegen Überangebot ständig in den Keller rutscht.
Rein ethisch, das Kalb kann bei der Kuh bleiben und alle sind glücklich.

 

Inzwischen gibt es zaghafte Anfänge, z.B. mit der Initiative www.deoekomelkburen.de

Da Kühe bei Öko-Haltung weniger Milch geben, ist der scheinbare Verlust für den Bauern sogar größer. Das wird ausgeglichen mit 40 Ct mehr pro Liter.
Offensichtlich kommen die Höfe zurecht, denn es wird von keinem Zusammenbruch berichtet. Vermutlich gibt es genug Kunden, die bereit sind das zu zahlen.
Bin in einem Fernsehinterview mit dem Schauspieler Sky Du Mont darauf gekommen. Er vertritt auch diese Initiative mit Leidenschaft.
Gibt’s momentan nur im nördlichen Hamburger Raum. Hätte ich in meiner Nähe die Möglichkeit, ich würde sämtlich herkömmliche Angebote ignorieren.

3         Zu enge Gitterboxen für Mutterschweine

 

Kam letztens im Fernsehen. Noch immer müssen tausende Sauen in zu engen Gitterboxen von um 70 cm Breite verharren, obwohl das schon 1992 gesetzlich neu geregelt wurde.
Da Übergangsfristen längst verstrichen, ist das heute ansich verboten, wird aber nicht oder zumindest nicht konsequent geahndet. Im Gegenteil, die Landwirtschafts-Ministerin Julia Glöckner plant eine Legalisierung für weitere 15 Jahre, „weil kleinere Betriebe sonst in ihrer Existenz bedroht wären“.

 

Ja kann denn eine Geschäftsgrundlage auf Tierquälerei beruhen? Offensichtlich.
Was bleibt ist die Frage nach der ethischen Korrektheit.
Als ich die Bilder gesehen habe - die Tiere können beim Schlafen nicht mal die Beine ausstrecken - ist bei mir endgültig der Entschluss gereift, in Zukunft nur noch Bio, soweit es irgend möglich ist.

 

14.02.2020